Die neue Energieetikette fördert die Energieeffizienz

Am 1. März haben Kühl- und Gefriergeräte, Geschirrspüler sowie Waschmaschinen und Waschtrockner-Kombigeräte eine neue Energieetikette erhalten.
Marius Rübenacker, Product Line Manager bei Electrolux, beantwortet die wichtigsten Fragen dazu.

Herr Rübenacker, wieso braucht es eine neue Energieetikette?
Marius Rübenacker: Seit der Einführung der Energieetikette im Jahr 2004 wurden die Haushaltsgeräte laufend optimiert und damit auch energieeffizienter. Vor der Einführung der neuen Etikette am 1. März besassen rund 90% der am Markt erhältlichen Haushaltsgeräte in den betreffenden Kategorien die Klasse A+ oder höher. Der ursprüngliche Nutzen der Etikette – Transparenz und Vergleichbarkeit zu schaffen – war dadurch nicht mehr gegeben.

Die neue Energieetikette bringt also wieder Ordnung ins System.
Ganz genau. Mit der Überarbeitung der Energieetikette wird die Effizienzskala an die heutigen Gegebenheiten angepasst. Zudem gelten für die Einstufung strengere ÖkoDesign-Richtlinien. Folglich kann es sein, dass Geräte, die der Energieeffizienzklasse A+++ angehörten, neu beispielsweise in die Klasse B eingestuft werden. Wichtig ist zu verstehen, dass sich nicht die Energieeffizienz verändert, sondern die Skala. Neu wird sie von A bis G reichen. Die Geräte in den neuen niedrigeren Klassen sind also immer noch so effizient wie zuvor. Die angepasste Skala lässt allerdings einen Spielraum für zukünftige, noch effizientere Technologien offen.

 

Heisst das, dass kein Gerät die Anforderungen für die höchste Energieeffizienzklasse erfüllt?
Das trifft auf die meisten Geräte zu. Es gibt jedoch Ausnahmen. Beispielsweise erfüllen zwei Electrolux-Modelle mit SoftWater Technologie bereits heute die hohen Anforderungen der Energieeffizienzklasse A.

Ist es für Haushaltsgerätehersteller nicht frustrierend, wenn ihre Geräte abgestuft werden?
Nein, ganz im Gegenteil: Bei Electrolux sehen wir die neue Energieetikette als wichtigen Treiber für die Forschung und Weiterentwicklung noch energieeffizienterer Haushaltsgeräte. Alle Hersteller sind jetzt gefordert, ihre Produkte weiter zu optimieren. Dies ist eine positive Entwicklung.

Wird beim Kauf von Haushaltsgeräten überhaupt auf die Energieeffizienz geachtet?
Wir beobachten, dass die Energieeffizienz ein Kriterium ist, das stetig an Bedeutung gewinnt. Bei Privatpersonen ist die Nachfrage nach nachhaltigen Geräten in den letzten Jahren stark angestiegen. Aber auch institutionelle Bauherren – insbesondere Wohnbaugenossenschaften – setzen auf Geräte, die hohe ökologische Standards erfüllen. Dies nicht zuletzt auch, weil die Anschaffung von Haushaltsgeräten eine langfristige Investition ist.

Bei welchen Geräten fällt eine hohe Energieeffizienz am meisten ins Gewicht?
Kühlschränke und Tiefkühler verbrauchen am meisten Strom, weil sie immer in Betrieb sind. Folglich ist eine hohe Energieeffizienzklasse bei diesen Geräten besonders lohnend. Gemäss den neuen Richtlinien müssen in der Schweiz erhältliche Kühlgeräte* mindestens die Klasse E erreichen. Clevere Technologien wie die NoFrost Funktion, wodurch die Bildung von Eis im Gefrierfach verhindert wird, helfen zusätzlich, den Stromverbrauch möglichst tief zu halten.

Worin sehen Sie das grösste Potenzial, die Energieeffizienz weiter zu optimieren?
Die Digitalisierung und Automatisierung werden die Effizienz weiter steigern, weil sich der Betrieb des Geräts durch intelligente Funktionen optimal reguliert und sich so sparsamer gestaltet.

*Ausnahme: Weinlagerschränke, Absorber und eintürige Kühlgeräte mit integriertem Gefrierfach

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